Wie immer: das ist keine rechtliche Beratung. Lediglich meine eigenen Gedanken zum Thema Urheberrecht im direkten Anschluß an den Beitrag zum Thema Lizenzen & Freebies.
Die Unsicherheit in Bezug auf Urheberrecht ist nicht unbegündet. Das Thema ist so komplex, dass sogar spezialisierte Anwälte damit Mühe haben. Dieser Beitrag soll sich aber nicht wesentlich mit diesen Fakten befassen, sondern ein kurzer Gedankengang meinerseits in Hinsicht auf „Fair use„.
Wer direkt zum „Fair use“ Beitrag möchte, sollte einfach runterscrollen 😉
„Bitte denkt an die Quellenangabe!“
Kommt dir das bekannt vor? In nahezu jedem Forum, in jeder Facebook Gruppe kann man die Aufforderung lesen, dass eine strikte Quellenangabenpflicht herrscht. Grundsätzlich nicht verkehrt, könnte man meinen. Die Mithaftung der Forenbetreiber macht es irgendwo notwendig.
Die Angst vor einer Abmahnung durch die Verletzung des Urheberrechs treibt dann jedoch seltsame Blüten. Jedes hochgeladene Bild muss zwingend unterschrieben sein, mit dem ausdrücklichen Hinweis, woher das Bild stammt. Dabei kannst du dir gut vorstellen, dass 99,999% dieser Bilder offensichtlich privater Natur sind die entweder den Showroom bilden (im TShirt Business möchte man seine Helden immerhin präsentieren) oder das Problem und die Fragestellung dokumentieren.
Quellenangabenorgie neben Bildern die eindeutig das Urheberrecht verletzen
Stattdessen artet das in einer Angabenorgie aus: Woher kommt das Textil, das Motiv, die Schriftart und eben nicht zuletzt wer das Foto gemacht hat.
Beim Motiv gehe ich noch mit. Schriftart, meh … wenn man per Abo Zugriff auf tausende Fonts hat, die Schriftart bereits in Kurven umgewandelt hat (z.B. bei der Vorbereitung zum „Plotten“), merkt man sich das oftmals nicht. Nun, in der Regel kann man dann ein Beispiel irgendwo hochladen um die Schriftart zu bestimmen. Aber gut.
Nun aber das ABER: warum muss ich bestätigen, dass ich das Foto gemacht habe? Das ist ja mehr als offensichtlich. Und warum muss ich angeben wo die Rohwaren (z.B. Textil, Plotterfolie etc.) bezogen habe?
Wie absurd das Ganze ist merkt man dann, wenn unbeachtet Motive zu sehen sind, die eindeutig gegen Urheberrecht verstoßen.
Fair Use – Warum ich eine fair use policy für sinnvoll halte
Was das Copyright angeht, ist die USA mit ihrem § 107 des US-amerikanischen Copyright Act deutlich weiter. Was so einfach klingt, ist auch so einfach. Eine Urheberrechtsverletzung liegt nicht vor, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden.
Dazu Wikipedia:
Fair Use besagt, dass die Wiedergabe urheberrechtlich geschützten Materials zum Zwecke der Kritik, der Stellungnahme, der Berichterstattung, der Bildung und der Wissenschaft keine Urheberrechtsverletzung darstellt. Ob eine Verwendung urheberrechtlich geschützten Materials angemessen ist oder nicht, ist im Einzelfall nach folgenden Kriterien abzuwägen:
Wikipedia – Fair Use / USA Urheberrecht
In den vielen Jahren habe ich nie versucht meine Werke mit einem Watermark zu versehen oder sonst noch irgendwie zu verunstalten. Wer die Motive kopieren möchte, wird es tun. Wenn die Person es auch noch klever macht, komplett ohne Risiko. Das wird man als Künstler nie vermeiden können.
Auch habe ich meine Motive oft in Foren, bei Facebook und anderen Internetseiten entdeckt und es auch dabei belassen. Worum ich nur bat, war dann tatsächlich doch die Quellenangabe. Ich verfolge nämlich schon ein kommerzielles Interesse.
Letztendlich ist es Werbung für mich und eine Anerkennung meiner Arbeit. Daher würde ich nie auf Idee kommen dies zu bestrafen.
Ich wünschte, eine Fair Use Policy würde auch in Deutschland und der EU Einzug halten. Stattdessen verrennen wir uns in immer kompliziertere Urheberrechtsverfahren und neue Gesetze. Meine Meinung: defintiv der falsche Weg.
Blogger seit der ersten Stunde. Designer. Möchtegernprogrammierer und T-Shirt Diplomat. Gamer. Ja, zu Lasten der Produktivität! Nicht immer umgänglich, aber dafür einfach zu umgehen.